Bild: Markus Werner ©

Zwischen Himmel und Erde

Wir leben in Zeiten des Wandels. Es wird immer offensichtlicher. Wir wissen, dass wir als menschliche Spezies nicht mehr in der gleichen Form weiter agieren können wie wir es gewohnt waren, wenn wir einen gesunden Planeten, eine gesunde Beziehung untereinander und ein gesundes Verständnis vom Kosmos weiter aufrecht erhalten wollen. Wir kennen noch nicht das Rezept dieses Neuen, das überall geboren werden möchte. Vielleicht haben wir eine Ahnung und vertrauen darin, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als wir uns vorstellen können.

So bleibt uns oft nur zu atmen und zu entspannen. Wir dürfen uns zurücklehnen, können beobachten, was sich abspielt. Immer noch wird soviel getan in einer Welt, die immer komplexer wird und in der eine neue Gangart Not tut. Das Internet z.B. ist eine der größten Erfindungen in den letzten Jahrhunderten. Wir können Gene manipulieren und wir sind an einer weiteren Grenze, um den menschlichen Geist und das Herz neu zu verstehen. Trotz all dem scheint vieles von dem, was wir im Außen sehen nicht nachzukommen. So spiegelt das Äußere immer noch eine alte Weltsicht zurück. Eine Adaption unserer Einstellungen ist dringend nötig.

Hier in Abadiania finde ich Zeit. Ich finde einen Raum, der eine andersartige Energie zur Verfügung stellt. Diese Form von Feld ist anders ausgerichtet als wie zu Hause in Deutschland. Es fühlt sich an, wie wenn Himmel und Erde hier näher sind. Es gibt noch mehr Plätze. Ich erinnere mich an Lourdes, Taizé, Iona und Findhorn.

Seit dem ich in Abadiana angekommen bin fühle ich mich getragen. Hier kann ich entspannen. Jemand oder Etwas trägt. Alte Muster können abfallen. Neurotische Gedanken werden deutlicher und altes Karma löst sich. Derjenige, der ich sein werde, ist noch nicht vor Ort. Manchmal bin ich einfach zu ungeduldig und möchte mich selbst in einem neuen Zustand möglichst schnell spüren. Immerhin fühle ich einen Prozess. Die Dinge passieren einfach, wenn ich loslassen kann, genau so wie sie passieren wollen. Ich fühle mich dann einfach zurück versetzt auf meinen Weg. Ich fühle mich verbunden mit allem und fühle, was mir im Weg steht, um mein wahres Sein zu erkennen.

Ich spüre inzwischen, dass wir alle sehr, sehr mächtig sind. Ich erkenne, dass wir alle schon immer geliebt waren und dass wir wichtig sind für den Wandel in dieser Zeit.

Eigentlich geht es nicht darum, nach außen zu schauen. Dort gibt es eine Menge Durcheinander. Vielmehr geht es darum, sich inmitten des Sturms niederzulassen, auszuruhen und zu warten bis sich ein Impuls zeigt – ein Impuls, der von innen kommt. Da gibt es keine äußere Führung mehr. Plötzlich fühle ich Verbindung. Ich kann zurückkehren zu der Quelle, die alles verbindet. Ich fühle mich als Teil eines großen Ganzen und dieses große Ganze befindet sich in Veränderung. Dabei bin ich mir der Größe und der Komplexität dieses Wandels durchaus bewussst. Alles ist in mir und ich sehe es überall um mich herum. So wie Innen so auch im Außen.

Ich bin nicht meine Symptome. Ich bin nicht meine Krankheit. Ich bin nicht mein Körper. Ich bin nicht meine Persönlichkeit. Ich bin nicht derjenige, der ich dachte zu sein. Ich bin.