Abadiania Adé

Es ist wie eine andere Welt in der Casa bei John of God in Abadiania zu sein. Die Casa ist ein spirituelles Krankenhaus und wird von vielen als eines der wenigen seiner Art auf der ganzen Welt gesehen. Es waren 7 Wochen der Einkehr und der Umkehr. Die Symptome des Schwindels haben sich teils verbessert. Teils hat sich der Prozess nach Stillstand angefühlt, dann wieder nach Rückschritten.

Wunderbar war es, die Zeit zu haben, nach Innen zu schauen und den Bewegungen eines ganzen Kosmos zu lauschen.

Eine kleine physische Verbesserung habe ich dann gegen Ende doch zu berichten. Wenn ich noch vor meinem Aufenthalt in Abadiania die Augen nicht schließen konnte ohne schwindelig zu werden, so war es mir zu meiner Abreise möglich, ganze fünf Stunden mit geschlossenen Augen in Stille zu sitzen. Anfangs musste ich meinen Kopf anlehnen.

Atemnot und der nautische Schwindel beim Gehen sind weiterhin präsent. Mir ist bewusst, dass es mehr als nur diesen einen Aufenthalt in Brasilien braucht, um weiter Fortschritte zu machen. So bringe ich homöopathische Medikamente mit nach Hause, die ich seitdem einnehme. Zwei spirituelle Operationen hatte ich und einige starke energetische Heilsitzungen bei den Entitäten. „In ihrer Präsenz würde ich am besten heilen“, wurde mir gesagt.

Wie dankbar ich den Menschen bin, die mir in meiner Zeit vor Ort zu Wegbegleitern wurden: Merete, Arya, Nora, Gabrielle, Mayte, Stephanie, Estelle, Christina, Dirk, Oysteen, Raphael. Alle sind wir auf einer Heilreise und gleichzeitig sind wir alle Pioniere, denn keiner weiß die Lösung für die Aufhebung seiner Krankheit. Jeder geht seinen eigenen Heilweg und bei jedem wirkt sich dieser Weg anders aus. Dieser Gang ist ein Tiefgang. Oft sehe ich Tränen. Es hat etwas mit Loslassen zu tun. Viel dreht sich um Geschehen-lassen. Dann geht es aber auch wieder um Schritte, die gegangen werden müssen. Das Timing ist wichtig und das Beobachten und Einschätzen. „Wann gleite ich auf eine alte Autobahn meiner Verhaltensweisen zurück?“, frage ich mich oft.

Ich erfahre, dass die Realität, die wir Alltag nennen nicht alles ist. Hier glaubt man an ein jenseitiges Universum, in dem Wesenheiten für das Wohl anderer auch in unserer Dimension arbeiten wollen. Diese verschiedenen Dimensionen greifen ineinander. Sie fühlen sich an wie ein Hologramm. Die Trennung löst sich auf in einer Umgebung, die einlädt. Dabei ist die Motivation und Intention wichtig, die ausgesprochen wird.

„Keiner heilt, außer Gott.“

Auch John of God ist nur ein Medium, das sich zur Verfügung stellt, damit Wesenheiten durch ihn arbeiten können. Nichts desto trotz stehe ich ehrfurchtsvoll vor diesem Mann, der seine Lebensaufgabe gewählt hat.

„Die Entitäten tun ihre Werke, weil sie helfen wollen.“

Dieses Helfen erkennt man an den Resultaten ihrer Taten. Geschichten über Spontanheilungen gibt es viele.

„Der Kern und die Motivation aller Zusammenkünfte in der Casa ist Heilung.“

Ich höre immer wieder, dass die Kunst des Heilens eine Kultur in Brasilien zu sein scheint. Brasilianer sind sehr gläubig und haben viel Herz. Sie zweifeln weniger als unser intellektueller Geist. Als ich von meinem Casa-Guide Celso zum Wasserfall geleitet werde, bekomme ich eine kurze Einführung über die Verhaltensregeln. Er ermutigt mich, nicht sparsam zu sein mit meinen Wünschen und Gebeten. Auch die kleinen Problemchen des Alltags könnten die Wesenheiten bereinigen.

Vielfach ist dieser Heilplatz eine Konfrontation für mich. Es geht viel um Glauben und ich denke oft an die Geschichte von Petrus und Jesus am See Getsemane.

Und er sprach: Komm her! Und Petrus trat aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, daß er zu Jesu käme. Er sah aber einen starken Wind; da erschrak er und hob an zu sinken, schrie und sprach: HERR, hilf mir! Jesus reckte alsbald die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: O du Kleingläubiger, warum zweifeltest du?

Matthäus 14,29-31 (Luther 1912)

Es wird wichtig für mich, nicht an meinen äußeren, physischen Symptomen festzuhalten. Ich habe einen Körper. Ich bin aber nicht mein Körper. Diese Sätze hatte ich früher schon einmal gehört. Jetzt bekommen sie Bedeutung. In einer Dokumentation über John of God höre ich den Sprecher sagen, dass die Wesenheiten mehr um unsere Seelen bemührt sind, als um unsere Körper.

So gilt es für mich, sowohl Körper als auch die Seele zu beachten. Letztlich will ich sie zusammen zu bringen. Ich will die Verbindung verstehen lernen. Warum lässt sich mein Alltag nur noch schwer bewältigen? Was will mir meine Seele sagen? All diese Fragen kann ich mir nicht selbst beantworten. Die Antworten aber warten in der Tiefe meines SEINS. Ich kann sie bergen mit der entsprechenden Bereitschaft und Offenheit. Das lerne ich hier. Manchmal muss ich auch warten können und Geduld üben. Manchmal muss ich weitere Zwischenschritte nehmen, die mich vorbereiten.

Ich muss wieder zurück nach Deutschland. Das wird mir gegen Ende meines Aufenthalts klar. Ich soll in Europa weitere Heilplätze aufsuchen, soll meinen Heilweg weiter erspüren und weiter an meiner Seelenverbindung arbeiten. Das ist deutlich ein nächster Schritt. Mit diesem Wissen steige ich in die Boing 747, die meiner Partnerin und mich nach Europa zurück bringt.

4 Kommentare

  • Lieber Markus,

    ich weiß, Heilung ist möglich. Sie findet statt, wenn wir unser Selbst vollkommen und ganz zum Ausdruck bringen und leben – wirklich WIR SELBST sind – ohne Angst, andere damit zu verletzen oder deren Erwartungen nicht zu erfüllen. Dein Weg ist so wertvoll und wichtig für Dich selbst, wie auch für unendlich viele andere Menschen, denen Du als Botschafter Deiner ganz eigenen Erfahrungen hilfst. Du hast noch eine Aufgabe hier, eine große Aufgabe – folglich wirst Du auch mit der Kraft und Gesundheit ausgestattet werden, diese Aufgabe vollbringen zu können. Deine Aufgabe ist nicht von Außen „aufgedrückt“, Du hast sie im teifsten Inneren Deiner Seele selbst ausgewählt. Dies mag Dir weitere Kraft geben, an Deine Heilung, Dein tatsächliches HEIL-SEIN zu glauben.

    Gerade in diesen Tagen habe ich das Buch „Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde“ von Moorjani Anita gelesen (https://www.amazon.de/gp/product/3442221072/ref=oh_aui_detailpage_o05_s01?ie=UTF8&psc=1). Es ist ein außergewöhnliches Buch, und viele der Erfahrungen von Anita Moorjani erinnerten mich an meine eigenen Erfahrungen, meinen eigenen Weg der Überwindung meiner Krebserkrankung 1995, die übrgens ganz ähnlich war, wie ihre. Anita hatte ein Hodgekin-Lymphom im Stadium 2A, doch ihre unendliche Angst vor der Chemotherapie und ihre angstvollen Auseinandersetzungen mit Krebs führten dazu, dass alle Versuche alternativer Therapien bei ihr scheiterten – und sie schließlich starb, um dann zum Leben zurückzukehren und zuzuschauen, wie ihre Tumoren innerhalb weniger Tage verschwanden und ihre zuvor leblosen Organe wieder arbeiteten. Ich selbst hatte damals ein Non-Hodgekn-Lymphom im Stadium 2B, aber ich überwandt meine Angst und konnte daher sehr viel früher einen positiven Heilungsverlauf initiieren. Bis heute bin ich frei von Krebs.
    Anitas Botschaft (und auch meine eigenen Erfahrungen bestätigen dies) ist: Wir dürfen nicht die Liebe zu uns selbst hinter die Liebe zu den Anderen zurückstellen. Und ebenso dürfen wir nicht unser Selbst hinter das Selbst der Anderen zurückstellen, um deren Erwartungen und Vorstellungen zu befriedigen, aus Angst, nur so selbst angenommen und geliebt zu werden. Die Essenz des Universums ist unermessliche und bedingungslose Liebe, und wir haben das in unserer physischen Form einfach vergessen, indem wir unsere wahre Großartigkeit und Göttlichkeit verleugneten zugunsten Ego-gemachter Illusionen. Wenn wir wieder erkennen, WER und WAS wir WIRKLICH sind und unsem großartigen, Göttlichen Selbst gegenüber die Wertschätzung und Liebe geben, die es wahrhaft verdient, können wir gar nicht anders, als HEIL sein, weil wir erst dann GANZ – VOLLSTÄNDIG sind. Doch das Wichtigste dabei ist, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht auf das richten, was (vermeintlich) unvollkommen ist, sondern auf das, was WAHR und EWIG ist: Unsere Vollkommene Göttliche Seele, unser Herz!
    Je mehr Du Dein wundervolles, vollkommenes, All-liebendes Wesen entdeckst und wieder anzunehmen bereit bist, desto mehr kann Dein Körper dies auch mit allen seinen Zellen zum Ausdruck bringen. Habe den Mut, Deine GANZheit anzunehmen und das Wunder, das DU bist zu feiern. Du bist wichtig – unersetzlich – einzigartig!

    In tiefer Verbundenheit

    Martin

    • Danke dir lieber Martin für deine emutigenden Worte. Ich habe das Buch von Anita gelesen. Es ist ein Juwel bezüglich Seelenarbeit. Ich weiß, dass du selbst eine Krebsdiagnose überwunden hast. So bist du mir auch Vorbild und in meinem Herzen auf all meinen Reisen dabei.

      Bei Youtube gibt es einen Livevortrag bei TEDxBayArea und noch mehr von ihr.
      https://www.youtube.com/watch?v=rhcJNJbRJ6U

      Und weiterhin freue ich mich auf dein Buch, das hoffentlich bald erscheint :-)

  • Lieber Markus! Liebe Merete!

    Bin gerade zutiefst berührt in meinem Herzen und wünsche Euch einen segensvollen Heimflug und einen feinen Weg der Heilung und der Liebe. ** Habe keinerlei Zweifel, daß es ein guter Weg ist. Ganz im Jetzt. ** Wie auch im Vergangenen und Zukünftigen. ** Alles, alles Liebe. Von ganzem Herzen, Alexandra Astrid. **

  • Lieber Markus!

    Auch ich fühle mich Dir gerade sehr nahe. Ich danke Dir von ganzem Herzen für Deinen Weg,
    den Du für uns alle gehst. Wir sind Eins und ich danke Dir für Deinen Mut und die Kraft zu teilen. Auch Dir Martin herzlichen Dank für Deine wunderbaren Worte.
    Mein Herz ist ganz weit und warm, ich liebe Euch
    Gudrun aus Halle