Bild: Markus Werner ©

Maria Magdalena

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

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In den letzten Monaten habe ich mich auf ein Abenteuer eingelassen, das mich immer tiefer in die Präsenz einer femininen Energie geführt hat. Es ist schwierig diese Dimension mit dem Verstand zu begreifen.

Auch eine Erklärung, dass es sich um das Herz handelt, das hier reagiert, versagt schnell. Es trifft einfach nicht den Gehalt der Erfahrung.

Vielleicht fühlt es sich an wie eine Taufe?

Es ist ein anderes Feld, eine andere Schwingung, mit der ich jetzt im Kontakt bin. Das ist neu und ich traue mich eigentlich gar nicht, so viele Worte darüber zu verlieren. Es ist eine Energie, die von Einladung spricht, die auf Hingabe deutet und nicht viel Aufheben macht. In der Bibel steht im Lukas Evangelium gleich am Anfang (1,38):

Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Definitiv fühle ich ein feineres Feld, eine feinere Schwingung hinter all den tosenden Lauten der Worte. Gerade noch die Stille vermag sich diesem Mysterium anzunähern.

Meine Erfahrungen treiben mich weiter inzwischen wieder Richtung Deutschland. Sie führen mich an ein eigentümliches Felsmassiv nahe Perpignan.

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Am folgenden Tag zieht es mich tiefer hinein. Ich fahre kleine steinige Strassen durch eine Mond-artige Landschaft. Auffallend ist, dass hier überall Rosmarin wächst und der Duft des Krauts mein Wegbegleiter wird. Aus dem Buch eines dänischen Autors habe ich erfahren, dass es hier mehr zu entdecken gilt und tatsächlich finde ich nach einigem Suchen, diese Höhle.

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Alten Sagen nach, soll Maria Magdalena in dieser Gegend bis zu ihrem Tod gelebt und gepredigt haben. Doch es ist nichts Christliches per se, das mich im Bauch von Mutter Erde erwartet.

Es ist eher ein Erinnern. Es gibt wohl etwas, das für den suchenden Verstand verdeckt oder verborgen ist. Es ist eine Welt jenseits der Sinne, die sich mir offenbart. Es ist das Eintauchen in ein Mysterium, das die Menschheit von Anbeginn der Zeit beschäftigt hat. Es sind die heiligen Hallen der Menschheit, in denen diesem Mysterium Dank erwiesen und Übergänge und Initiationen zelebriert worden sind.

Immer wieder frage ich mich, was es mit Maria Magdalena auf sich hat. War sie möglicherweise wirklich die Frau Jesu? Welch‘ mystisches Wissen haben die beiden untereinander geteilt? Wie war sie in die Mission von Jesus eingeflochten? War sie nach seinem Tod wirklich in Frankreich?

In der Carmargue bekomme ich Hinweise.