Gottesanbetung
Botschaft aus der Anderswelt
Beim Lesen des neuen Buches von Martin Heinz „Das Handbuch des Lebens“ erschrecke ich über den Zeilen. Ein unbekanntes Insekt hat sich an meinen Beinen emporgearbeitet und schaut über den Bücherrand. Es ist grasgrün und schaut mich neugierig an. Dabei wendet es immer wieder seinen Kopf und wartet ab.
In meinem kleinen Schock bleibt die Zeit stehen und der Raum um mich scheint nicht mehr zu existieren. Alles, was in diesem Moment zählt, ist der Moment, die Begegnung. Ich muss wohl ebenso neugierig geschaut haben. Nach ein paar Sekunden bringe ich nur zwei Worte hervor, die meine Partnerin mobilisieren: „Eine Gottesanbeterin!“
Ich fühle noch heute das Beben in meinem Körper. Alles war wie elektrisiert und hat sich höchst lebendig angefühlt. Das kleine Tierchen war sehr ruhig. Manchmal aber fing es plötzlich mit dem ganzen Körper zu wippen an und verlagerte sein Gewicht einmal auf das linke, dann wieder auf das rechte Beinchen. Mir fiel keine Körpersprache ein. Ich hoffe, die Energie unserer Bewunderung, die in unserer Sprache mitgeschwungen ist, hat es erreicht.
Wir haben es unter einen Baum zurück in die Natur gesetzt. Die Begegnung allerdings hat weiter gewirkt.
Ich denke an Krafttiere. Little Grandmother hat in ihrem Buch „Tribe of many colors“ von der Begegnung mit Krafttieren gesprochen. Ich versuche die Essenz zu erfassen, meine Reaktion auf die Begegnung einzuordnen.
Noch heute fühlt es sich so an, wie wenn mir ein Wesen aus einer anderen Welt begegnet ist. Was war die Botschaft? Ich suche im Netz nach der Bedeutung und werde schnell fündig:
Lerne, für dich allein zu stehen; für deine Handlungen und Taten Verantwortung zu übernehmen; dich an dir selbst auszurichten. Nimm Verbindung zur Quelle in dir auf. Du bist geschützt und geführt. Werde still.
https://www.orakelkarten.net/orakelkarten/das-helfertier-orakel/gottesanbeterin
Eine tiefe Auseinandersetzung mit der letzten Wahrheit beginnt. Es ist eine Auseinandersetzung mit meiner Essenz, mit Gott, mit dem Leben. In Meditationen mache ich mich auf auf eine Reise durch die Zeiten und ich sehe mich immer wieder darum bemüht die Wahrheit zu erkennen – Weisheit zu erlangen. Viele Leben sind durch Streben nach Erleuchtung gekennzeichnet. Ich spüre eine gewisse Unruhe bei dem Gedanken, dass die Scheinwelt unserer Bilder, Gedanken und Gefühle unsere Lebensläufe bestimmen. Wo liegt die Befreiung? Ich habe Angst, dass die Wahrheit verloren gehen könnte. Doch dann taucht sie wieder auf – unerwartet und schlicht.
Tief spüre ich, dass diese Wahrheit keinem gehört. Sie ist jederfrau zugänglich. Sie braucht keinen Schutz, weil das Nichterkennen der beste Schutz ist. In vielen Leben hatte ich eine Rolle für diese Wahrheit gespielt. Diese Rolle ist nicht mehr nötig. Sie darf sich wandeln. Erleichterung macht sich in meinem Körper breit.
Ich bleibe zurück mit einer simplen Affirmation aus dem Psalm 46:10
Sei still und wisse: Ich bin Gott.