Quelle: YouTube

Technik versus Natur oder umgekehrt

Haben wir Menschen nicht alles unter Kontrolle?

Zumindest bin ich in einer Welt aufgewachsen, in der dieser Glaube überall vorherrschte. Es war eine sichere Welt für mich. Kriege fanden anderswo statt. Jeder glaubte an die Zukunft, an eine Entwicklung der Menschheit. Technische Errungenschaften wurden positiv aufgenommen. Der Computer brachte mich immer wieder ins Staunen. Ich hatte das Gefühl von Freiheit. Ich durfe mich entscheiden, was ich einmal werden wollte. Ich durfte meine Meinung äußern. Ich wurde sogar aufgefordert, mich frei zu entwickeln. “Wir leben in einer Demokratie”, bekam ich gesagt. Mir standen alle Wege einer gesellschaftlichen Entwicklung offen. Ich fühlte mich unterstützt und aufgehoben.

Heute ist dieses Weltbild ins Wanken geraten. Vielleicht haben wir angefangen, den Begriff Sicherheit zu hinterfragen. Das Thema der Digitalisierung und des Datenschutzes sind oben auf in den Diskussionen. Tor-Browser und Suchmaschinen ohne Tracking machen klar, dass unser Verhalten im Internet protokolliert wird. Der Begriff der Sicherheit hat Beinamen wie Überwachung, Schutz und Solidarisches Handeln bekommen. Gleichzeitig dämmert uns, dass wir komplexe Prozesse wie die Vermehrung von Viren eben nicht im Griff haben. Wir haben auch Naturkatastrophen nicht im Griff. Sie können sich vor unserer Haustür ereignen. Der Kontrollverlust kann zu einem Gefühl der Ohnmacht führen. Fast überall verbreitet sich das Gefühl der Angst.

Welchen Stellenwert hat der Mensch heute in der Biosphäre? Wo ist sein Platz? Der Begriff des Anthropozäns beschreibt, dass die menschliche Rasse zu einem wesentlichen Mitgestalter der Art des Lebens auf dem Planeten geworden ist. Mit den Folgen eines Klimawandels wird unsere Aufmerksamkeit auf das “Außen” gelenkt. Mit den Herausforderungen der Bekämpfung einer Pandemie spüren wir nach dem “Innen” – auf unsere Körper, unsere Psyche, die selbst komplexe Systeme sind. Die Natur ist immer noch hier: in uns und um uns. Neu ist, dass wir technisch intervenieren wollen. Immer wieder – immer weiter.

Was also ist der Mensch? Ich lasse die Frage weiter offen. Es gibt keine einfache Antwort. Es gibt nicht einmal die Bewertung von “Richtig oder Falsch”. Das alles ist zu einfach. Eine einzelne Meinung erklärt nicht das Ganze. Polarisierungen in bestimmte Meinungsrichtungen mögen die Wahrheit suchen, die Wahrheitsfindung scheint mir komplexer.

Was also ist der Mensch?

Ich stoße auf einen Kurzfilm von Caroline Bloch. “Erdenmensch” heißt er. Ich sehe einen Menschen – eine Frau – und ich sehe Technik. Am Ende glaube ich zu wissen, was die Filmemacherin ausdrücken will. Sie zeigt, dass sich der Mensch vor der Technik beugt und sich vielleicht sogar von sich selbst entfremdet.

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