Die Matrix lebt IN UNS

Eine immer wieder spannende Sicht auf unser Denken, Fühlen und Handeln hat der amerikanische Heiler, Redner und Doktor Dr.Doug:

Wir leben in einer Matrix, die wir alle selbst erschaffen haben …

Wir haben sie erschaffen, damit wir nicht wirklich DENKEN müssen, sagt Doug weiter. Wir können im Autopilot-Modus durch unser Leben schippern. Diese Programme, die wir uns eingerichtet haben, werden von Bruce Lipton als Programme definiert, die hauptsächlich unbewusst im Kleinhirn ablaufen und nicht wirklich wahrgenommen werden.

Das Problem bei den Programmen sei laut Doug, dass es sich hierbei immer um Limitierungen handelt. Dabei ginge es dann schnell darum, wer Recht hat und wer “falsch liegt”. Wir trennen die Realität in “GUT” und “BÖSE”. Wir beginnen, ETWAS zuzustimmen oder ETWAS abzulehnen.

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Corona-Virus konfrontiert die Menschheit

Viele hatten das Virus SARS-CoV-2 nicht ernst genommen als es erstmals in China in Erscheinung trat. Wir sahen zu, wie es sich nach und nach über den ganzen Erdball verbreitete und begannen die Toten zu zählen, die mit dieser Pandemie in scheinbarem Zusammenhang stehen. Eine grafische Aufarbeitung des Spiegels zeigt die Verbreitungsgeschwindigkeit.

Der Erreger wird heiß diskutiert. Bis zum 20.April 2020 konnte Patient “Null” – bei dem der Virus von einem Tier auf den Menschen überging – wie z.B. bei dem Ebola-Virus nicht ausfindig gemacht werden. Wissenschaftler versuchen das Virus aus der Corona-Familie zu verstehen. “Die durch das Virus ausgelöste Lungenerkrankung lässt sich nicht mit bekannten Lungenentzündungen vergleichen”, sagen Ärzte. Es gibt keine Medikamente und keinen Impfstoff. Schwerwiegende Krankheitsverläufe müssen auf Intensivstationen behandelt werden. Beatmungsgeräte kommen zum Einsatz. Am 21.April gibt das Robert-Koch-Institut bekannt, dass es sich möglichst viele Obduktionen wünsche, um die Erkrankung zu verstehen. Etwa zur gleichen Zeit spekulieren Ärzte über die Todesursache. Inzwischen geht man von Thrombosen aus.

Fakt ist derzeit, dass Covid-19 tödlich sein kann, wenn Menschen in Kontakt mit dem Erreger waren und eine ungünstige körperliche Konstitution mitbringen. Die Einnahme von Immunsuppressiva beispielsweise macht Menschen anfälliger für die Erkrankung. Es kann alte wie junge Menschen treffen. Ein 17-jähriger Amerikaner verstarb innerhalb von 5 Tagen an den Folgen der Infektion.

Eine zu schnelle Ausbreitung der Erkrankung wird befürchtet. Die Kapazität der Krankenhäuser, Schwererkrankten auf Intensivstationen zu helfen, wäre schnell ausgeschöpft. Immer noch werden weitere Intensiveinrichtungen gebaut, um vorbereitet zu sein, auch wenn die Zahlen der Neuinfektionen derzeit rückläufig sind. Nur zwei Mittel helfen im Vorfeld: der Schutz vor Ansteckung durch physischen Abstand und Händewaschen. Das Tragen von Masken ist fragwürdig. Gleichzeitig genesen immer mehr Menschen. Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel.

Seit der Abriegelung der chinesischen Stadt Wuhan am 23.Januar hat sich die Welt verändert. Die Wirtschaft hat schwere Einschnitt in Kauf nehmen müssen. Regierungen reagierten unterschiedlich schnell auf die Ausbreitung. Nur die Beteiligung an den notwendigsten Güter- und Dienstleistungsflüssen ist den Bürgern vieler Länder erlaubt: Einkaufen, Arbeiten und Begegnungen in den Familien. Größere Ansammlungen sind untersagt. Es gelten strenge Hygieneverordnungen. Bei Gesprächen muss ein Mindestabstand eingehalten werden.

Das medizinische System steht vor einer Herausforderung. Seit Jahren werden immense Geldsummen ausgegeben, um Mutationen von Viren vorherzusagen und um gleich einem Wetterbericht möglichst schnell reagieren zu können. Einmal mehr ist deutlich geworden:

Der menschliche Organismus ist verwundbar und der Körper ist endlich.

Das hat sich auch mit modernster Medizintechnik des 21.Jahrhundert nicht geändert. Diese Eingeständnis bremst den Motor einer boomenden Wirtschaft und lässt das Vertrauen in ein schier endloses Wachstums noch einmal schwinden. Demokratien, Wirtschaftssysteme und Staatenbündnisse stehen vor einem Belastungstest. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation stehen auf dem Prüfstand. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation und reagieren mit Stress und Angst. Es braucht Handlung, um einer Ausbreitung entgegenzuwirken. Kontrolle ist das Mittel der schnellen Wahl. Staatsanleihen werden ausgegeben. Unternehmer und Bürger sollen unterstützt und vor der Insolvenz bewahrt werden. Kurzarbeit wird ausgesprochen. Urlaube werden storniert. Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand. Mit Spannung wird erwartet, ob die seit dem 20.April 2020 gelockerten Ausgangsbeschränkungen nicht zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen führen.

Welches Ereignis hätte in so kurzer Zeit, die gesamte Erdbevölkerung erfassen und zur Solidarität über Ländergrenzen hinweg aufrufen können? Corona wird wohl das Wort des Jahres 2020 werden. Bis dahin wird es die Welt weiter in Atem halten.

Krisenmanagement nach Plan

Die Bezeichnung einer Situation als Krise geht auf das lateinische Wort “crisis” zurück. Wikipedia schreibt:

Ins Deutsche wurde das Wort von der lateinischen crisis entlehnt und ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar, erst in medizinischen Zusammenhängen vor allem fieberhafter Erkrankungen, wo es die sensibelste Krankheitsphase bezeichnete, der bei glücklichem Verlauf der Infektion eine Entfieberung innerhalb eines Tages folgte und die endgültige Krankheitsabwehr einläutete.

In den letzten Wochen hat uns eine Krise der Superlative ereilt. Wir alle spüren sie. Es vergeht kaum eine Minute, an dem nicht über das Corona-Virus berichtet wird. Es vergeht kein Tag, an dem nicht Regierung und Wissenschaft an die Vernunft der Bevölkerung appellieren, die Gefährlichkeit des Krankheitserregers nicht zu unterschätzen. Drastische Schutzmaßnahmen gegen eine ungewollte Ansteckung sind einzuhalten. Das öffentliche Leben wird in vielen Ländern auf ein Minimum heruntergefahren. Ab dem 27.April gilt in Deutschland Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Läden. Bundeskanzlerin Merkel spricht von der größten Herausforderung seit dem 2.Weltkrieg. Ziel ist es, die Kapazitäten von Intensivstationen nachzurüsten, um bei komplizierten Krankheitsverläufen mit dem Coronavirus ärztliche Betreuung für alle Betroffenen anbieten zu können.

Vor der Koronakrise stand immer wieder die Klimakrise im Mittelpunkt der Debatte. Die Flüchtlingskrise hält schon ein paar Jahre an. 2008 rutschte die Welt in eine globale Finanzkrise. Die Liste kann leicht weitergeführt werden. Krisen sind Futter für die Berichterstattung unserer Nachrichtenkanäle. Auch in der Coronakrise lässt sich das beobachten. Der Fokus der Aufmerksamkeit spitzt sich zu auf nahezu ein Thema. Hintergrundberichte, Spezialsendungen und Einschätzungen von Reportern aus aller Welt zeigen die Wirkkraft einer Krise.

Etwas scheint sich unserer Kontrolle zu entziehen. Etwas erwartet eine Positionierung. Etwas erwartet Handlung. Dann gilt abzuwarten, was passiert. Die Krise ist genommen, wenn eine Gefahr abgewendet ist. Ursprünglich war das die Gefahr an einem Fieber zu sterben. Die Covid-19 Pandemie führt uns direkt an diese existentielle Grunderfahrung zurück. Sie lässt uns erkennen, dass wir verwundbar und letztlich sterblich sind. Wir bewegen uns derzeit auf einem schmalen Grad. Der Auseinandersetzung mit einer Ahnung von Endlichkeit steht eine mögliche Infektion durch ein unbekanntes Virus gegenüber. Wenn man an neue Forschungserkenntnisse glaubt, die postulieren, dass der Körper nicht zwischen einem gefühlten und visualisierten Ereignis und der tatsächlicher Situation unterscheiden kann, wird man früher oder später die intensive Beschäftigung mit der unbekannten Bedrohung evaluieren müssen. Viele vorerkrankte Menschen werden sich die Frage stellen: Bin ich ein Risikopatient? Wie gehe ich mit meinem Zigarettenkonsum um? Habe ich Angst vor meinem Tod?

Angst ist wohl eines der ersten Gefühle, das sich in Krisen einstellt. Angst mobilisiert in unserem Körper eine ganze Kaskade von Reaktionen. Entwicklungsgeschichtlich kennen wir drei Reaktionen, mit einer lebensbedrohlichen Situation umzugehen: die Flucht, den Totstellreflex und den Angriff. Wenn wir eine lebensbedrohliche Situation überwunden haben, kehrt unser Körper in den Normalzustand zurück. Wenn es in dieser Phase zu körperlichen oder seelischen Verletzungen kommt, spricht man von einem Trauma. Traumatische Erfahrungen können auch von Gruppen geteilt werden.

Laut einem Bericht der Zeit nahmen in Italien Panikattacken, Depressionen und Schlafstörungen zu. Die italienische Psychologin Castelletti mahnt:

Es ist ein kollektives Trauma, das sich aber mit der Aufhebung der Maßnahmen immer mehr zu einem individuellen Trauma verwandeln wird.

Quelle: Zeit – Coronavirus Hotline Italien

Die Gruppe der psychisch kranken Menschen wird laut Doris Griesser oft übersehen. Die soziale Isolation und das Aussetzen von Routinen während der Corona-Krise stelle für diese Personengruppe einen besondere Herausforderung dar, schreibt sie in der Zeitschrift DERSTANDARD.

Das ganze Ausmaß dieses tiefen Einschnitts in das Leben von Individuen und Gesellschaften wird sich erst noch herauskristallisieren. Bei Tieren haben Traumaforscher beobachtet, wie diese zu zittern beginnen und die Anspannung des Körpers durch eine Krisensituation förmlich abschütteln. Der menschliche Organismus kann ein Trauma über einen sehr langen Zeitraum “speichern”.

Eine erstaunliche Beobachtung konnte ich während einem Visionquest machen. Bei diesem schamanischen Ritual verbringt der Adept vier Tage und vier Nächte alleine, fastend und mit einer bloßen Plane vor Regen geschützt in der Wildnis. In einem Flusstal hatte ich meine Bleibe eingerichtet. Ich legte mich bei Sonnenuntergang schlafen. Mitten in der Nacht ließ mich der unbekannte Laut eines Tieres aufschrecken. Im Bruchteil einer Sekunde war ich hellwach. Ich orientierte mich blitzschnell und fand keine Gefahr. Nur wenige Augenblicke waren vergangen. Ich legte mich hin und schlief in kurzer Zeit ein. Noch heute erinnere ich mich an diese unmittelbare Erfahrung von Angst. Diese Angst fühlte sich lebendig an. Sie war live. Sie war real. Sie war unmittelbar. Sie hatte ihren Sinn. Da gab es nichts zu hinterfragen, nichts zu durchdenken. Nichts blieb davon übrig. Ich konnte mich darauf verlassen.

Ängste, die durch die Form unserer modernen Zivilisation entstehen, fühlen sich so anders an. So sind es nicht nur Krankheitserreger, die uns immer wieder in Schrecken versetzen. Als im Jahr 2011 ein Erdbeben die Reaktorblöcke des Kernkraftwerks im japanischen Fukushima beschädigte, war der Feind der Menschen vor Ort so unsichtbar wie ein Virus: die Radioaktivität. Ähnliches ereignete sich bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986, als Bürger aufgefordert wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Immer wird abgewägt, ob eine akute Gefährdung hierzulande besteht. Es gibt Krisenforscher, die alle erdenklichen Szenarien durchspielen und sich vorbereiten auf den Ernstfall. Frank Roselieb sagt dazu in einem ARD-Interview zur Coronakrise:

Was gerade geschieht, ist nichts weiter, als dass die Politik ein Drehbuch abarbeitet. Dieses Drehbuch sieht vor, dass sich die Bundeskanzlerin am Anfang zurückhält und den Fachminister, also Jens Spahn, sprechen lässt. Phase eins: Aufklären. Phase zwei: der Appell. Jetzt sind wir in der Phase drei: das Anordnen.

Frank Roselieb, ARD 2020

Wir versuchen Krisenszenarien zu kontrollieren, Regierungen halten sich an vorgefertigte Pläne. Was im Vorfeld erarbeitet wurde, kann schnell in die Umsetzung gehen. Der Staat lenkt uns zu unserem eigenen Schutz nach modernsten Erkenntnissen durch staatliche Verordnungen. Die Regierung soll den Fachkreisen folgen. Erstaunlich ist es, zu sehen, wie schnell Staaten und schließlich sogar die ganze Welt auf ein globales Ereignis reagieren kann. Es sprengt die Vorstellungskraft, wenn man sich die Summen an Fördermitteln zusammenrechnet, die in Folge der wirtschaftlichen Einschnitte durch die Coronapandemie bereitgestellt werden.

Vorallem wird deutlich, dass wir global handeln können, wenn wir nur wollen. Das gibt Hoffnung für eine neuartige Begegnung mit dem Klimawandel.

Was werden wir tun nach “Corona”? Bisher arbeiten wir die Anforderungen einer Spirale von Krisen ab. Eine Krise löst die nächste Krise ab. Unsere Aufmerksamkeit bindet sich an das nächste Problem und aktiviert Energien, um die nächste Herausforderung zu nehmen. Eine weitere Liste von zu bewältigenden Aufgaben ist das Ergebnis. Endlose Gedanken kreisen um die Epizentren von fokussierten Problemherden und unsere Körper werden in eine Art Dauerstress versetzt im Angesicht der scheinbar ständigen Bedrohung von außen.

Möglicherweise steckt auch eine Art von Begeisterung in der Krise. Unserer Erzählungen in Büchern, Film und Fernsehen sind geprägt vom klassischen Bild des Helden und seinen Taten. Diese archetypische Reise wurde von dem Amerikaner Joseph Campbell in den Geschichten der Mythen als wiederkehrendes Erzählmuster entdeckt und erforscht. Christopher Vogler hat dieses Konzept für die Filmindustrie in Hollywood weiterentwickelt. Das Drehbuch liest sich einheitlich. Die Heldin unternimmt eine Heldenfahrt. Sie wird aufgefordert, ihr langweiliges Leben aufzugeben und sich auf eine Reise zu begeben. Sie wird auf zahlreiche Proben gestellt und begegnet an einem Höhepunkt der tiefsten Krise ihrem Gegner. Hier findet die entscheidende Prüfung statt. Die Heldin findet einen Schatz in der Konfrontation und bringt diesen zurück zu den Ihren.

Welche Lehren wir aus der Konfrontation mit der Pandemie als ganze Menschheit ziehen, bleibt abzuwarten. Genauso können wir uns den Schatz noch nicht vorstellen. Noch sind wir im Kampf begriffen. Erste Stimmen sprechen ahnend vom Aufblühen unserer Kreativität und der Ausweitung von Solidarität und Nachbarschaftshilfe. Zahlreiche Anleitungen zur Herstellung von Mundschutzmasken wurden im Internet verbreitet. Zu Hause wird wieder vermehrt Brot gebacken.

Am Ende werden wir auch diese Corona-Krise überwunden haben. Dann wünsche ich mir, dass wir zusammen einen Schatz gehoben haben und gemeinsam feiern können.

Wir sind biologische Wesen

Auf dem Kommunikationskongress 2019 stellt Prof. Dr. Maja Göpel in ihrer Keynote “Diktatur des Jetzt” drei Prämissen auf, unter denen sie globale Umweltveränderungen ansieht.

1. Trotz Digitalisierung müssen wir feststellen, dass wir immer noch biologische Wesen sind.
Maya Göpel

Das hat Konsequenzen. Denn allzu leicht vergessen wir diese Wahrheit im Zuge des Enthusiasmus über unsere Errungenschaften und Fortschritte in wissenschaftlichen Bereichen. Auf der anderen Seite lehrt uns die Natur, dass wir Krebs, chronische Erkrankungen und Viren immer noch nicht verstehen und oft nur einen sehr beschränkten Umgang damit haben.

Dabei zeigt uns die Natur gerade in Zeiten von Klimawandel und Corona-Virus auf, dass wir nicht unabhängig von ihr existieren können.

Vielleicht wollen wir das gerne vergessen. Doch dann vergessen wir am Ende auch unseren eigenen Körper, den wir zum Leben brauchen und der die Natur und Umwelt zum Überleben braucht. Um es weniger drastisch zu formulieren: Unsere Körper sind ein Teil der Evolution und der Geschichte der Biosphäre auf dem Planeten Erde.

2. Menschsysteme sollten immer mit Umweltsystemen zusammen gesehen werden.
Maya Göpel

3. Zukunft kommt nicht einfach auf uns zu. Zukunft wird von uns gemacht.
Maya Göpel

Ich bin geneigt, bei Punkt drei Abstriche zu machen.

Tatsächlich definieren Wissenschaftler unser Zeitalter als das Zeitalter des Anthropozäns und betiteln damit eine Ära, in der der Mensch maßgeblich in das natürliche Geschehen der Biosphäre eingreift. Die Auswirkungen lassen sich besonders in der Klimaerwärmung durch z.B. die Verbrennung fossiler Brennstoffe sehen. In letzter Konsequenz warnen die Macher der Nachhaltigkeitsziele deswegen davor, die sogenannten planetarischen Grenzen massiv zu überschreiten. Das System unserer Biosphäre würde kippen und wir würden mit härteren, klimatischen Bedingungen konfrontiert werden, die nicht im Detail vorherzusagen sind. Hier halten wie einen Teil von Kontrolle über unsere Handlungen in der heutigen Welt in unseren Händen.

Doch die Zukunft bestimmen wir nicht – auch wenn wir potentiell entscheidende Faktoren für den Untergang des Lebens auf der Erde sein könnten. Es mag eben sein, dass wir gerne Planung, Struktur und Kontrolle in die Welt bringen und darin aufrecht erhalten wollen. Doch das Leben spielt anders und hat andere Rhythmen, an die wir uns erinnern können und die auch Frau Dr. Göpel herausarbeitet. Weiter gilt es, anzuerkennen, dass Menschen viel erfinden und viel entwickeln können. Möglicherweise braucht es einfach nur eine andere Herangehensweise in Verbindung mit Mutter Erde.

Maya Göpel ruft auf:

Lass’t uns so gut wie möglich verstehen, wie diese Ökosysteme funktionieren und unsere Art zu wirtschaften, zu produzieren, Technologien zu entwickeln, in die gut funktionierenden Rückkopplungsschleifen dieser Ökosysteme einbauen.
Maya Göpel

“Danke”, Frau Dr. Göpel. Es ist doch verwunderlich, dass so viele Diskussionen um Nachhaltigkeit darum gehen, wie wir die Natur besser in Einklang mit unserem Verhalten, mit unseren Wünschen und Bedürfnissen bringen können. Darin versteckt sich dann weiter nur unsere Vorstellung von Machbarkeit und Kontrolle. Wir wollen unsere Umgebung an unsere Vorstellungen anpassen.

Gerade in den Zeiten der Bedrohung durch das Corona-Virus fällt auf, dass die Natur förmlich aufatmet, wenn unsere Wirtschaft still steht.

Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass die Natur schon lange laut aufschreit, wenn wir im Wachstumswahn produzieren. Arten sterben und Naturreservate sind gefährdet. Wir sägen an unserem eigenen Stuhl. Warum verändern wir dann unseren Umgang mit der Welt nicht? Prof.Dr. Göpel benennt zwei Blockaden: Kurzfristigkeit und Naturvergessenheit.

Der Vortrag lohnt sich zu sehen:

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Technik versus Natur oder umgekehrt

Haben wir Menschen nicht alles unter Kontrolle?

Zumindest bin ich in einer Welt aufgewachsen, in der dieser Glaube überall vorherrschte. Es war eine sichere Welt für mich. Kriege fanden anderswo statt. Jeder glaubte an die Zukunft, an eine Entwicklung der Menschheit. Technische Errungenschaften wurden positiv aufgenommen. Der Computer brachte mich immer wieder ins Staunen. Ich hatte das Gefühl von Freiheit. Ich durfe mich entscheiden, was ich einmal werden wollte. Ich durfte meine Meinung äußern. Ich wurde sogar aufgefordert, mich frei zu entwickeln. “Wir leben in einer Demokratie”, bekam ich gesagt. Mir standen alle Wege einer gesellschaftlichen Entwicklung offen. Ich fühlte mich unterstützt und aufgehoben.

Heute ist dieses Weltbild ins Wanken geraten. Vielleicht haben wir angefangen, den Begriff Sicherheit zu hinterfragen. Das Thema der Digitalisierung und des Datenschutzes sind oben auf in den Diskussionen. Tor-Browser und Suchmaschinen ohne Tracking machen klar, dass unser Verhalten im Internet protokolliert wird. Der Begriff der Sicherheit hat Beinamen wie Überwachung, Schutz und Solidarisches Handeln bekommen. Gleichzeitig dämmert uns, dass wir komplexe Prozesse wie die Vermehrung von Viren eben nicht im Griff haben. Wir haben auch Naturkatastrophen nicht im Griff. Sie können sich vor unserer Haustür ereignen. Der Kontrollverlust kann zu einem Gefühl der Ohnmacht führen. Fast überall verbreitet sich das Gefühl der Angst.

Welchen Stellenwert hat der Mensch heute in der Biosphäre? Wo ist sein Platz? Der Begriff des Anthropozäns beschreibt, dass die menschliche Rasse zu einem wesentlichen Mitgestalter der Art des Lebens auf dem Planeten geworden ist. Mit den Folgen eines Klimawandels wird unsere Aufmerksamkeit auf das “Außen” gelenkt. Mit den Herausforderungen der Bekämpfung einer Pandemie spüren wir nach dem “Innen” – auf unsere Körper, unsere Psyche, die selbst komplexe Systeme sind. Die Natur ist immer noch hier: in uns und um uns. Neu ist, dass wir technisch intervenieren wollen. Immer wieder – immer weiter.

Was also ist der Mensch? Ich lasse die Frage weiter offen. Es gibt keine einfache Antwort. Es gibt nicht einmal die Bewertung von “Richtig oder Falsch”. Das alles ist zu einfach. Eine einzelne Meinung erklärt nicht das Ganze. Polarisierungen in bestimmte Meinungsrichtungen mögen die Wahrheit suchen, die Wahrheitsfindung scheint mir komplexer.

Was also ist der Mensch?

Ich stoße auf einen Kurzfilm von Caroline Bloch. “Erdenmensch” heißt er. Ich sehe einen Menschen – eine Frau – und ich sehe Technik. Am Ende glaube ich zu wissen, was die Filmemacherin ausdrücken will. Sie zeigt, dass sich der Mensch vor der Technik beugt und sich vielleicht sogar von sich selbst entfremdet.

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