10 Millionen Klicks und mehr – das ist das Ergebnis von Spencer Cathcart’s video auf YouTube, das eine Art von Trance, in der wir laut Cathcart alle leben sollen, regelrecht bombadiert. Cathcart spricht von „Lüge“. In diesem kurzen Dokumentarfilm schafft er vorallem eines: Er hinterfragt unsere Lebenswege. Sind wir wirklich erwachsen? Sind wir wirklich frei oder sind wir Resourcen wie Bäume oder Tiere?
Finnland plant „Experiment Grundeinkommen“
Friede durch Augenkontakt und Umarmungen
Ein Experiment, in dem der FRIEDE einen Platz hat und keine Worte braucht.
Augenkontakt und Umarmungen sind universal und ermöglichen uns eine Verbindung über alle Sprachen hinweg. Wenn Menschen einander länger in die Augen sehen, als dies üblich ist, schüttet unser Körper Hormone und Botenstoffe aus, die eine tiefere Verbindung ermöglichen. Tiefer und offener Blickkontakt ist, ebenso wie Lächeln, die einfachste Möglichkeit zu Frieden beizutragen. „Ich sehe Dich, ich zeige mich Dir.“
Katharina Sebert
Katharina Sebert und Team laden zum zweiten Mal in die Münchner Innenstadt ein: am 4.Advent, Sonntag 20.Dezember 2015 von 14:00 bis 17:00 Uhr am Odeonsplatz.
Rob Hopkins in Bielefeld
Rob Hopkins stellt sein Buch „Einfach.Jetzt.Machen“ vor.
Hier der Vortrag in voller Länge. Jetzt dank KARIN REUTER auch in deutscher Übersetzung!
Vielen Dank KARIN!!!
Rob Hopkins ist ein britischer Dozent und Umweltaktivist. Er hat die Transition Town Initiative ins Leben gerufen und unterstützt den Gedanken von vernetzter Nachbarschaft und Gemeinschaft. TT ist inzwischen in über 50 Ländern vertreten.
EARTHSHIP im Schloss-Tempelhof
Das erste EARTHSHIP-Bauwerk in Deutschland
Stellt Euch ein Haus vor, das sich selbst heizt, sein eigenes Wasser liefert, sein eigenes Essen produziert. Stellt Euch vor, es braucht keine teure Technologie, recycelt seinen eigenen Abfall, hat seine eigene Energiequelle. Und es kann überall und von jedem gebaut werden, aus Dingen, die unsere Gesellschaft wegwirft.
Michael Reynolds, Erfinder des Earthships und Gründer von Earthship Biotecture und der Earthship Akademie
Im Zusammenwirken des Visionärs Michael Reynolds und seinem Team mit der Gemeinschaft führt diese Idee Netzwerke und Erfahrungen der unterschiedlichen Kulturen und Klimazonen zusammen.
Wächst der TERROR in der westlichen Welt?
Es sind schreckliche Bilder, die sich uns in den Medienberichten aus Brüssel in den letzten Tagen darstellen. Zu nah ist die Erinnerung an die Terroranschläge in Paris im vergangenen Jahr. Damals wurde der Ausnahmezustand verhängt und das erste Mal sah ich auf Facebook die Bekundung von Beileid auf unzähligen Avataren der weltweiten Social Media Plattform: die französische Fahne.
Wichtig mag es da sein, neben all den Emotionen und dem Aufbrausen der Medienberichterstattung einen Blick auf die Fakten zu werfen. Oliver Wietlisbach tut das für WATSON in seinem Artikel Die vergessenen Jahre des Terrors und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis:
Der Terror verlagert sich in den Balkan.
Dabei greift er Daten von der Global Terrorism Database auf und ruft den Nordirlandkonflikt, Anschläge im Baskenland und die dunkle Zeit der Roten-Armee-Fraktion in Deutschland ins Gedächtnis.
Medienberichte, die von Terror berichten, haben die Angst auf ihrer Seite und setzten darauf, Aufmerksamkeit zu gewinnen. An den Tagen der Katastrophen verschiebt sich das schon bestehende Ungleichgewicht zwischen der Drama-Berichterstattung und den positiven Nachrichten ins Extrem.
Wenn sich die Aufmerksamkeit von Nationen auf TERROR richtet, was kreieren wir dann in diesem Moment für eine Weltsicht? Werden wir dann nicht zu Opfern einer unkontrollierbaren Macht, die den Namen TERROR trägt? Diese Nachrichten sind von Ohnmacht begleitet, in der die Bemühungen des Einzelnen für eine bessere Welt völlig verschwinden. Welche Rolle spielen wir aber in dieser neuen, durch das Internet so vernetzen Welt? Mein erster Eindruck ist, dass wir immer mehr unsere Lesegewohnheiten verändern können und auf unterschiedliche Nachrichtenkanäle zugreifen können, die die Welt anders darstellen und die einen anderen Fokus auf die Entwicklung der Spezies Mensch legen.
Verse aus der Dhammapada – einer Sammlung von buddhischten Weisheitstexten – drücken aus, was Wahrnehmung mit uns macht:
Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt. […]
Dhammapada
Inzwischen liegt es an uns, welche Nachrichten wir verdauen und wir müssen uns nicht abgekoppelt fühlen, wenn wir bestimmte Medienkanäle nicht mehr nutzen. Wir können aber auch ganz anders mit diesen Nachrichten umgehen. Sie könnten uns trainieren, mit Mitgefühl auf die Dinge zu antworten, die im Wandel passieren – Mitgefühl mit den Opfern, Mitgefühl mit Tätern und Mitgefühl mit allen, die in bestimmten Situationen involviert sind und nach Lösungen und den richtigen Umgang mit diesen ringen.
Die Matrix lebt IN UNS
Eine immer wieder spannende Sicht auf unser Denken, Fühlen und Handeln hat der amerikanische Heiler, Redner und Doktor Dr.Doug:
Wir leben in einer Matrix, die wir alle selbst erschaffen haben …
Wir haben sie erschaffen, damit wir nicht wirklich DENKEN müssen, sagt Doug weiter. Wir können im Autopilot-Modus durch unser Leben schippern. Diese Programme, die wir uns eingerichtet haben, werden von Bruce Lipton als Programme definiert, die hauptsächlich unbewusst im Kleinhirn ablaufen und nicht wirklich wahrgenommen werden.
Das Problem bei den Programmen sei laut Doug, dass es sich hierbei immer um Limitierungen handelt. Dabei ginge es dann schnell darum, wer Recht hat und wer „falsch liegt“. Wir trennen die Realität in „GUT“ und „BÖSE“. Wir beginnen, ETWAS zuzustimmen oder ETWAS abzulehnen.
Klimawoche Kassel
Jugendliche und deren Eltern protestierten am 20.9.2019 weltweit für den Klimaschutz. Bei der Klimawoche in Kassel gingen ca. 15.000 Menschen auf die Strasse. Sie machen aufmerksam auf die Dringlichkeit von Handlungen, wenn wir den Fortbestand des Lebens auf der Erde sichern wollen. Die Worte der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg, die Schulstreiks für das Klima initiiert hat, um das Übereinkommen von Paris einzuhalten, sind deutlich.
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Wie den globalen Herausforderungen gerecht werden? Die UN hat die Sustainable Development Goals als Ziel für ein nachhaltiges Leben auf dem Planeten Erde von Wissenschaftlern adaptiert. Die Klimastreiks werden inzwischen von über 27.000 Wissenschaftler*innen allein im deutschsprachigen Raum unterstützt.
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Weltweit wird über technische Erfindungen diskutiert, die Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit bereit halten sollen. Der Umstieg auf regenerative Energien ist ein Hauptansatz. Aber auch das menschliche Verhalten wird besprochen. Viele sprechen von einem Bewusstseinssprung, der notwendig ist, um die Entwicklung in Richtung Chaos und Untergang zu stoppen.
Wir haben ein hohes technisches Niveau erreicht. Wir haben immense Fortschritte im Bereich der Psychologie und der Quantenphysik gemacht. Wir spalten Atome und berechnen die Masse von Protonen. Wir analysieren die Information des menschlichen Erbguts, klonen Lebenwesen und züchten Gen-manipulierte Lebensmittel. Für welchen Preis?
Das Eingreifen des Menschen in die Schöpfung hat Auswirkungen? Wissenschaftler sprechen vom Anthropozän.
www.vimeo.com
Das Mensch ist zu einem entscheidenden Faktor für den Fortgang des Leben auf der Erde geworden. Das hebt ihn in eine neue Position der Verantwortung. Wofür nutzt er nun sein Wissen und seine Errungenschaften? Müssten wir aufgrund unserer Fortschritte nicht alle schon längst im Paradies auf Erden leben?
Besonders in der westlichen Welt erleben wir einen hohem Grad der Individualisierung. Vieles scheint sich derzeit um den Schutz unserer privaten Errungenschaften zu drehen. Die Privatsphäre hat einen hohen Stellenwert und drückt sich in immer strengeren Datenschutzregelungen aus. Um Einwanderströme vor den Grenzen von Staatsgebieten zu stoppen, werden Mauern errichtet. Mit den äußeren wie auch den inneren Schutzmaßnahmen steigt das Empfinden von Trennung. Und mit einem wachsendem Grad von Distanz wächst die Angst vor allem Fremden. Einsamkeit macht sich breit.
Eine Frau aus der ehemaligen DDR sagte mir vor ein paar Jahren:
Früher waren hier in der DDR die Straßen voll von Menschen. Viele hatten einen Tisch auf der Straße vor dem Haus. Man traf sich nach der Arbeit auf ein Glas Wein. Da war Leben. Sehen sie sich den Straßenzug heute an. Der ist wie ausgestorben.
Lassen sich der erreichte Individualismus und ein Gefühl von Verbundenheit zu einem Mitmenschen zusammenbringen? Wie steht es um die Verbindung zur Natur und der Verbindung zu Tieren? Große Fragen warten auf Antworten.
Sie wollen nicht besprochen, sondern schon umgesetzt sein.
Die Zeit drängt. Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen. Wir nähern uns einem Kipp-Punkt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Folgen unseres Handelns irreversibel. Unsere Jugend steht zuerst auf. Es ist ihre Zukunft.
Datenspuren und künstliche Intelligenz
Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderung stellt in seinem Gutachten „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ von 2019 fest, dass die Digitalisierung schon jetzt eine ähnlich tiefgreifende Veränderung in der Gesellschaft bewirkt hat, wie die industrielle Revolution vor einem Jahrhundert. Während es in der Industrialisierung um das Ersetzen der menschlichen Muskelkraft durch Maschinen ging, fordern Computer heute unsere Kreativität und unser Potential zu denken heraus. Doch Datenträger und Computer kosten. Sie verschlingen eine Menge Energie und das wirkt sich negativ auf die Ökobilanz aus. In wissenschaftlichen Kreisen fragt man sich, wie man den transformatorischen Prozess mehr in Richtung Nachhaltigkeit lenken kann. Dabei tauchen vor allem ethische Fragen auf.
Wie sieht eine neue, globale Ethik – besonders auf dem Gebiet unseres Wissens, Denkens und unserer Kreativität aus?
Die Digitalisierung hat schon heute tiefgreifende Einschnitte in das menschliche Verhalten verursacht. Viele Alltagstätigkeiten sind schneller bewältigt. Überweisungen sind in Millisekunden beauftragt. Die Landkarte gibt es auf dem Smartphone – Navigator inklusive. Briefe werden so gut wie überflüssig. Ein Teil des sozialen Lebens verlagert sich ins Internet. Es gibt inzwischen keinen Bereich mehr, in dem die Digitalisierung nicht Einzug gehalten hat.
Die Menge an Daten, die täglich neu erzeugt und gespeichert wird, ist immens. Michael Kroker spricht in der Wirtschaftswoche bereits 2018 von 2,5 Trillionen Bytes, die täglich an Daten erzeugt werden. Das entspräche der Speicherkapazität von 36 Millionen iPads. Diese Menge an Informationen werden unter dem Schlagwort „Big Data“ gehandelt.
Dieses Land von Masseninformation und Massenspeicher ist ein großes Neuland. Unabhängig von Datenschutzgesetzen hinterlassen wir über Portale wie Facebook und Co Datenspuren im Internet. Durch Klicks und Likes werden Meinungen gebildet. Moocs – Massive open online courses (dt. offener Massen-Online-Kurs) erreichen theoretisch eine unbegrenzte Anzahl von Menschen gleichzeitig. Das Verhalten von Wählern wurde beim Wahlkampf von US-Präsident Trump über gezielt geschaltete Wahlwerbung auf Facebook beeinflusst. Eine Onlinestudie von ARD und ZDF gibt bekannt, dass wir im Durchschnitt 2,5 Stunden täglich im Internet verbringen. 1997 nutzten 4,1 Millionen Menschen ab 14 Jahren Zeit das Internet. 2017 sind es 62,4 Millionen Menschen (Zeit Online).
Ein weiteres positives Beispiel ist die Berechnung von Klimamodellen. Prof. Dr. Daniela Jakob vom Klima-Service-Zentrums-Deutschland erklärt auf der Pressekonferenz des WBGU, dass die Trainingsdatensätze für Wetterkarten vor noch ein paar Jahren bei einer Größe von 200-250km lagen. Heute besteht das Raster aus Datensätzen von 1km Fläche. Besonders in der Frage des Klimawandels ist dieser Aspekt der Datenbeschaffung von Wichtigkeit. Aus den Datenpools werden Algorithmen gebildet, die Aufschluss über mögliche Umwelt-Szenarien geben. Dabei darf allerdings auch nicht aus dem Auge verloren werden, dass jedes Bit kostet. Software muss entwickelt und angepasst werden. Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie sind aktuelle Entwicklungen. Die Machbarkeit steht der Frage nach intelligenter Nutzung gegenüber. Eine Maschine können wir ausschalten. Doch tun wir das nicht mehr. Die Rechenzentren, die uns die GIGA-Datenströme ermöglichen, verschlingen Energie. Auch sie laufen rund um die Uhr.
Der Co2-Ausstroß aller Serverfarmen ist höher als der aller welweiten Fluggesellschaften.
Reinhard Ploss gegenüber RTL, Vorstandsvorsitzender des Chipherstellers Infenion
Wofür brauchen wir also all diese Informationen, die täglich auf uns einprasseln? Wie in vielen anderen Bereichen können wir damit verantwortungslos oder bewusst umgehen. Doch ganz so leicht ist es nicht. Der menschliche Trieb der Zugehörigkeit kann dazu führen, dass der Einzelne einfach nur mithalten will mit der Entwicklung. Werbung verlagert sich von den klassichen Medien wie Zeitung, Radio und Fernsehen auf Internetseiten. Der Nutzer wird darauf hingewiesen, Werbeblocker zu deaktivieren, um Inhalte lesen zu können.
Wir feiern unsere Entwicklung als Erfolg. Doch sind wir uns auch der sozialen Verwerfungen bewusst, die diese Entwicklung mit sich bringt?
Immer noch befassen sich wenige ältere Menschen mit dem Internet. Sie schreiben keine Emails und verwenden keine Browser, um Informationen aus dem Internet abzurufen. Stattdessen zählt hier immer noch die gute, alte Apothekenrundschau und die Nachrichten der öffentlich, rechtlichen Fernsehanstalten. Währenddessen wachsen Kleinkinder bereits mit dem Smartphone auf und schieben Dateninhalten über den kleinen Bildschirm in ihrer Hand. Durch Powerpoint und andere Multimedia-Präsentationen nehmen Studierende inzwischen ein Vielfaches an Information auf verglichen mit Studenten des letzten Jahrhunderts, deren Wissen noch über Tafel und Overhead-Folien vermittelt wurde.
Bürokratische Prozesse verlangen kein Auftreten von Menschen mehr. Onlinebanking macht den Gang zur Bank unnötig. Geschäftstreffen finden online statt, per Skype oder Zoom. Whatsapp und Facebook gaukeln uns Freunde und Verbindung vor. „Likes“ und „Dislikes“ geben uns das Gefühl, an der Welt teil zu haben.
Dient uns die Technik noch. Oder sind wir bereits abhängig von der Kommunikation über IP und Passwort geworden und haben uns lautlos versklavt.
Pflege und Haushalt lassen sich nicht von Maschinen bewerkstelligen – noch nicht. Die letzten Jahrzehnte sind wir auf dem Gebiet der Robotik in den Nanobereich vorgedrungen und planen inzwischen Operationen in Blutgefäßen. Wir stellen gentechnisch Medikamente her und patentieren Substanzen aus dem Garten der Natur. Inzwischen ist das mechanistische Weltbild, das sich zu Lebzeiten von Newton entwickelte, in alle Lebensbereiche vorgedrungen. Selbst in der Medizin tauschen wir Organe und Knochen wie die Bauteile eines Autos in der Werkstatt. Organe sollen künstlich hergestellt werden können. Vielleicht können wir bald mit Roboteraugen sehen oder wieder hören, weil es uns die Technik erlaubt. Gibt es in Zukunft eine Mischgattung aus Mensch und Maschine? Ist die Maschine der Natur am Ende überlegen?
Schon sind wir dabei, eine weitere Grenze menschlicher Vorstellungskraft zu überschreiten. Wir sehen uns Daten an, fassen diese in Clouds zusammen und experimentieren mit künstlicher Intelligenz. Es geht nicht mehr um die Hardware des Lebens. Nein – uns interessieren jetzt Wahrnehmung und Bewusstsein auf eine ganz neue Art. Wir dringen in die Bereiche der Software vor. Die Quantenphysik hat dafür den Boden bereitet. Ein Teilchen kann als Partikel oder als Welle gesehen werden und kann sich an zwei Orten gleichzeitig aufhalten. Plötzlich wird der Zeitpunkt des Beobachtens wichtig. Je nachdem, wie wir hinschauen, verhält sich ein Elektron nach Alltagserfahrung oder nach den Gesetzen der Quantenphysik.
Das Weltwissen steigt exponential. Wir stoßen in die Informationsstränge der DNA vor und generieren künstlich Erbsequenzen. Mit dem CRISPR/CAS9-Verfahren lassen sich DNA-Ketten molekülgenau austauschen.
Die Machbarkeit steht dem Nutzen gegenüber. Am Ende geht es darum, zu evaluieren, was gebraucht wird. Möglicherweise landen wir bei einer viel einfacheren Fragestellung auch in Anbetracht von Nachhaltigkeit und Klimawandel.
Werden wir dem Leben mit unserer Entwicklung gerecht?
In den Publikumsfragen an die Wissenschaftler wurde Aktion gefordert. Große Datenkraken wie Google oder Facebook wurden kritisiert. Das Panel hielt sich zurück. Aufgabe der Wissenschaft sei die Information. Eine größere, interdisziplinäre Vernetzung der einzelnen Disziplinen wurde in den Raum gestellt und gewünscht. Aktionen und ethische Entscheidungen müssen von der Politik kommen.
Die Pressekonferenz des WBGU gibt es online unter: https://www.wbgu.de/de/veranstaltungen/veranstaltung/forschungskonferenz2019.
Corona-Virus konfrontiert die Menschheit
Viele hatten das Virus SARS-CoV-2 nicht ernst genommen als es erstmals in China in Erscheinung trat. Wir sahen zu, wie es sich nach und nach über den ganzen Erdball verbreitete und begannen die Toten zu zählen, die mit dieser Pandemie in scheinbarem Zusammenhang stehen. Eine grafische Aufarbeitung des Spiegels zeigt die Verbreitungsgeschwindigkeit.
Der Erreger wird heiß diskutiert. Bis zum 20.April 2020 konnte Patient „Null“ – bei dem der Virus von einem Tier auf den Menschen überging – wie z.B. bei dem Ebola-Virus nicht ausfindig gemacht werden. Wissenschaftler versuchen das Virus aus der Corona-Familie zu verstehen. „Die durch das Virus ausgelöste Lungenerkrankung lässt sich nicht mit bekannten Lungenentzündungen vergleichen“, sagen Ärzte. Es gibt keine Medikamente und keinen Impfstoff. Schwerwiegende Krankheitsverläufe müssen auf Intensivstationen behandelt werden. Beatmungsgeräte kommen zum Einsatz. Am 21.April gibt das Robert-Koch-Institut bekannt, dass es sich möglichst viele Obduktionen wünsche, um die Erkrankung zu verstehen. Etwa zur gleichen Zeit spekulieren Ärzte über die Todesursache. Inzwischen geht man von Thrombosen aus.
Fakt ist derzeit, dass Covid-19 tödlich sein kann, wenn Menschen in Kontakt mit dem Erreger waren und eine ungünstige körperliche Konstitution mitbringen. Die Einnahme von Immunsuppressiva beispielsweise macht Menschen anfälliger für die Erkrankung. Es kann alte wie junge Menschen treffen. Ein 17-jähriger Amerikaner verstarb innerhalb von 5 Tagen an den Folgen der Infektion.
Eine zu schnelle Ausbreitung der Erkrankung wird befürchtet. Die Kapazität der Krankenhäuser, Schwererkrankten auf Intensivstationen zu helfen, wäre schnell ausgeschöpft. Immer noch werden weitere Intensiveinrichtungen gebaut, um vorbereitet zu sein, auch wenn die Zahlen der Neuinfektionen derzeit rückläufig sind. Nur zwei Mittel helfen im Vorfeld: der Schutz vor Ansteckung durch physischen Abstand und Händewaschen. Das Tragen von Masken ist fragwürdig. Gleichzeitig genesen immer mehr Menschen. Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel.
Seit der Abriegelung der chinesischen Stadt Wuhan am 23.Januar hat sich die Welt verändert. Die Wirtschaft hat schwere Einschnitt in Kauf nehmen müssen. Regierungen reagierten unterschiedlich schnell auf die Ausbreitung. Nur die Beteiligung an den notwendigsten Güter- und Dienstleistungsflüssen ist den Bürgern vieler Länder erlaubt: Einkaufen, Arbeiten und Begegnungen in den Familien. Größere Ansammlungen sind untersagt. Es gelten strenge Hygieneverordnungen. Bei Gesprächen muss ein Mindestabstand eingehalten werden.
Das medizinische System steht vor einer Herausforderung. Seit Jahren werden immense Geldsummen ausgegeben, um Mutationen von Viren vorherzusagen und um gleich einem Wetterbericht möglichst schnell reagieren zu können. Einmal mehr ist deutlich geworden:
Der menschliche Organismus ist verwundbar und der Körper ist endlich.
Das hat sich auch mit modernster Medizintechnik des 21.Jahrhundert nicht geändert. Diese Eingeständnis bremst den Motor einer boomenden Wirtschaft und lässt das Vertrauen in ein schier endloses Wachstums noch einmal schwinden. Demokratien, Wirtschaftssysteme und Staatenbündnisse stehen vor einem Belastungstest. Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation stehen auf dem Prüfstand. Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation und reagieren mit Stress und Angst. Es braucht Handlung, um einer Ausbreitung entgegenzuwirken. Kontrolle ist das Mittel der schnellen Wahl. Staatsanleihen werden ausgegeben. Unternehmer und Bürger sollen unterstützt und vor der Insolvenz bewahrt werden. Kurzarbeit wird ausgesprochen. Urlaube werden storniert. Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand. Mit Spannung wird erwartet, ob die seit dem 20.April 2020 gelockerten Ausgangsbeschränkungen nicht zu einem erneuten Anstieg der Fallzahlen führen.
Welches Ereignis hätte in so kurzer Zeit, die gesamte Erdbevölkerung erfassen und zur Solidarität über Ländergrenzen hinweg aufrufen können? Corona wird wohl das Wort des Jahres 2020 werden. Bis dahin wird es die Welt weiter in Atem halten.
Krisenmanagement nach Plan
Die Bezeichnung einer Situation als Krise geht auf das lateinische Wort „crisis“ zurück. Wikipedia schreibt:
Ins Deutsche wurde das Wort von der lateinischen crisis entlehnt und ist seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar, erst in medizinischen Zusammenhängen vor allem fieberhafter Erkrankungen, wo es die sensibelste Krankheitsphase bezeichnete, der bei glücklichem Verlauf der Infektion eine Entfieberung innerhalb eines Tages folgte und die endgültige Krankheitsabwehr einläutete.
In den letzten Wochen hat uns eine Krise der Superlative ereilt. Wir alle spüren sie. Es vergeht kaum eine Minute, an dem nicht über das Corona-Virus berichtet wird. Es vergeht kein Tag, an dem nicht Regierung und Wissenschaft an die Vernunft der Bevölkerung appellieren, die Gefährlichkeit des Krankheitserregers nicht zu unterschätzen. Drastische Schutzmaßnahmen gegen eine ungewollte Ansteckung sind einzuhalten. Das öffentliche Leben wird in vielen Ländern auf ein Minimum heruntergefahren. Ab dem 27.April gilt in Deutschland Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Läden. Bundeskanzlerin Merkel spricht von der größten Herausforderung seit dem 2.Weltkrieg. Ziel ist es, die Kapazitäten von Intensivstationen nachzurüsten, um bei komplizierten Krankheitsverläufen mit dem Coronavirus ärztliche Betreuung für alle Betroffenen anbieten zu können.
Vor der Koronakrise stand immer wieder die Klimakrise im Mittelpunkt der Debatte. Die Flüchtlingskrise hält schon ein paar Jahre an. 2008 rutschte die Welt in eine globale Finanzkrise. Die Liste kann leicht weitergeführt werden. Krisen sind Futter für die Berichterstattung unserer Nachrichtenkanäle. Auch in der Coronakrise lässt sich das beobachten. Der Fokus der Aufmerksamkeit spitzt sich zu auf nahezu ein Thema. Hintergrundberichte, Spezialsendungen und Einschätzungen von Reportern aus aller Welt zeigen die Wirkkraft einer Krise.
Etwas scheint sich unserer Kontrolle zu entziehen. Etwas erwartet eine Positionierung. Etwas erwartet Handlung. Dann gilt abzuwarten, was passiert. Die Krise ist genommen, wenn eine Gefahr abgewendet ist. Ursprünglich war das die Gefahr an einem Fieber zu sterben. Die Covid-19 Pandemie führt uns direkt an diese existentielle Grunderfahrung zurück. Sie lässt uns erkennen, dass wir verwundbar und letztlich sterblich sind. Wir bewegen uns derzeit auf einem schmalen Grad. Der Auseinandersetzung mit einer Ahnung von Endlichkeit steht eine mögliche Infektion durch ein unbekanntes Virus gegenüber. Wenn man an neue Forschungserkenntnisse glaubt, die postulieren, dass der Körper nicht zwischen einem gefühlten und visualisierten Ereignis und der tatsächlicher Situation unterscheiden kann, wird man früher oder später die intensive Beschäftigung mit der unbekannten Bedrohung evaluieren müssen. Viele vorerkrankte Menschen werden sich die Frage stellen: Bin ich ein Risikopatient? Wie gehe ich mit meinem Zigarettenkonsum um? Habe ich Angst vor meinem Tod?
Angst ist wohl eines der ersten Gefühle, das sich in Krisen einstellt. Angst mobilisiert in unserem Körper eine ganze Kaskade von Reaktionen. Entwicklungsgeschichtlich kennen wir drei Reaktionen, mit einer lebensbedrohlichen Situation umzugehen: die Flucht, den Totstellreflex und den Angriff. Wenn wir eine lebensbedrohliche Situation überwunden haben, kehrt unser Körper in den Normalzustand zurück. Wenn es in dieser Phase zu körperlichen oder seelischen Verletzungen kommt, spricht man von einem Trauma. Traumatische Erfahrungen können auch von Gruppen geteilt werden.
Laut einem Bericht der Zeit nahmen in Italien Panikattacken, Depressionen und Schlafstörungen zu. Die italienische Psychologin Castelletti mahnt:
Es ist ein kollektives Trauma, das sich aber mit der Aufhebung der Maßnahmen immer mehr zu einem individuellen Trauma verwandeln wird.
Die Gruppe der psychisch kranken Menschen wird laut Doris Griesser oft übersehen. Die soziale Isolation und das Aussetzen von Routinen während der Corona-Krise stelle für diese Personengruppe einen besondere Herausforderung dar, schreibt sie in der Zeitschrift DERSTANDARD.
Das ganze Ausmaß dieses tiefen Einschnitts in das Leben von Individuen und Gesellschaften wird sich erst noch herauskristallisieren. Bei Tieren haben Traumaforscher beobachtet, wie diese zu zittern beginnen und die Anspannung des Körpers durch eine Krisensituation förmlich abschütteln. Der menschliche Organismus kann ein Trauma über einen sehr langen Zeitraum „speichern“.
Eine erstaunliche Beobachtung konnte ich während einem Visionquest machen. Bei diesem schamanischen Ritual verbringt der Adept vier Tage und vier Nächte alleine, fastend und mit einer bloßen Plane vor Regen geschützt in der Wildnis. In einem Flusstal hatte ich meine Bleibe eingerichtet. Ich legte mich bei Sonnenuntergang schlafen. Mitten in der Nacht ließ mich der unbekannte Laut eines Tieres aufschrecken. Im Bruchteil einer Sekunde war ich hellwach. Ich orientierte mich blitzschnell und fand keine Gefahr. Nur wenige Augenblicke waren vergangen. Ich legte mich hin und schlief in kurzer Zeit ein. Noch heute erinnere ich mich an diese unmittelbare Erfahrung von Angst. Diese Angst fühlte sich lebendig an. Sie war live. Sie war real. Sie war unmittelbar. Sie hatte ihren Sinn. Da gab es nichts zu hinterfragen, nichts zu durchdenken. Nichts blieb davon übrig. Ich konnte mich darauf verlassen.
Ängste, die durch die Form unserer modernen Zivilisation entstehen, fühlen sich so anders an. So sind es nicht nur Krankheitserreger, die uns immer wieder in Schrecken versetzen. Als im Jahr 2011 ein Erdbeben die Reaktorblöcke des Kernkraftwerks im japanischen Fukushima beschädigte, war der Feind der Menschen vor Ort so unsichtbar wie ein Virus: die Radioaktivität. Ähnliches ereignete sich bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986, als Bürger aufgefordert wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Immer wird abgewägt, ob eine akute Gefährdung hierzulande besteht. Es gibt Krisenforscher, die alle erdenklichen Szenarien durchspielen und sich vorbereiten auf den Ernstfall. Frank Roselieb sagt dazu in einem ARD-Interview zur Coronakrise:
Was gerade geschieht, ist nichts weiter, als dass die Politik ein Drehbuch abarbeitet. Dieses Drehbuch sieht vor, dass sich die Bundeskanzlerin am Anfang zurückhält und den Fachminister, also Jens Spahn, sprechen lässt. Phase eins: Aufklären. Phase zwei: der Appell. Jetzt sind wir in der Phase drei: das Anordnen.
Frank Roselieb, ARD 2020
Wir versuchen Krisenszenarien zu kontrollieren, Regierungen halten sich an vorgefertigte Pläne. Was im Vorfeld erarbeitet wurde, kann schnell in die Umsetzung gehen. Der Staat lenkt uns zu unserem eigenen Schutz nach modernsten Erkenntnissen durch staatliche Verordnungen. Die Regierung soll den Fachkreisen folgen. Erstaunlich ist es, zu sehen, wie schnell Staaten und schließlich sogar die ganze Welt auf ein globales Ereignis reagieren kann. Es sprengt die Vorstellungskraft, wenn man sich die Summen an Fördermitteln zusammenrechnet, die in Folge der wirtschaftlichen Einschnitte durch die Coronapandemie bereitgestellt werden.
Vorallem wird deutlich, dass wir global handeln können, wenn wir nur wollen. Das gibt Hoffnung für eine neuartige Begegnung mit dem Klimawandel.
Was werden wir tun nach „Corona“? Bisher arbeiten wir die Anforderungen einer Spirale von Krisen ab. Eine Krise löst die nächste Krise ab. Unsere Aufmerksamkeit bindet sich an das nächste Problem und aktiviert Energien, um die nächste Herausforderung zu nehmen. Eine weitere Liste von zu bewältigenden Aufgaben ist das Ergebnis. Endlose Gedanken kreisen um die Epizentren von fokussierten Problemherden und unsere Körper werden in eine Art Dauerstress versetzt im Angesicht der scheinbar ständigen Bedrohung von außen.
Möglicherweise steckt auch eine Art von Begeisterung in der Krise. Unserer Erzählungen in Büchern, Film und Fernsehen sind geprägt vom klassischen Bild des Helden und seinen Taten. Diese archetypische Reise wurde von dem Amerikaner Joseph Campbell in den Geschichten der Mythen als wiederkehrendes Erzählmuster entdeckt und erforscht. Christopher Vogler hat dieses Konzept für die Filmindustrie in Hollywood weiterentwickelt. Das Drehbuch liest sich einheitlich. Die Heldin unternimmt eine Heldenfahrt. Sie wird aufgefordert, ihr langweiliges Leben aufzugeben und sich auf eine Reise zu begeben. Sie wird auf zahlreiche Proben gestellt und begegnet an einem Höhepunkt der tiefsten Krise ihrem Gegner. Hier findet die entscheidende Prüfung statt. Die Heldin findet einen Schatz in der Konfrontation und bringt diesen zurück zu den Ihren.
Welche Lehren wir aus der Konfrontation mit der Pandemie als ganze Menschheit ziehen, bleibt abzuwarten. Genauso können wir uns den Schatz noch nicht vorstellen. Noch sind wir im Kampf begriffen. Erste Stimmen sprechen ahnend vom Aufblühen unserer Kreativität und der Ausweitung von Solidarität und Nachbarschaftshilfe. Zahlreiche Anleitungen zur Herstellung von Mundschutzmasken wurden im Internet verbreitet. Zu Hause wird wieder vermehrt Brot gebacken.
Am Ende werden wir auch diese Corona-Krise überwunden haben. Dann wünsche ich mir, dass wir zusammen einen Schatz gehoben haben und gemeinsam feiern können.
Wir sind biologische Wesen
Auf dem Kommunikationskongress 2019 stellt Prof. Dr. Maja Göpel in ihrer Keynote „Diktatur des Jetzt“ drei Prämissen auf, unter denen sie globale Umweltveränderungen ansieht.
1. Trotz Digitalisierung müssen wir feststellen, dass wir immer noch biologische Wesen sind.
Maya Göpel
Das hat Konsequenzen. Denn allzu leicht vergessen wir diese Wahrheit im Zuge des Enthusiasmus über unsere Errungenschaften und Fortschritte in wissenschaftlichen Bereichen. Auf der anderen Seite lehrt uns die Natur, dass wir Krebs, chronische Erkrankungen und Viren immer noch nicht verstehen und oft nur einen sehr beschränkten Umgang damit haben.
Dabei zeigt uns die Natur gerade in Zeiten von Klimawandel und Corona-Virus auf, dass wir nicht unabhängig von ihr existieren können.
Vielleicht wollen wir das gerne vergessen. Doch dann vergessen wir am Ende auch unseren eigenen Körper, den wir zum Leben brauchen und der die Natur und Umwelt zum Überleben braucht. Um es weniger drastisch zu formulieren: Unsere Körper sind ein Teil der Evolution und der Geschichte der Biosphäre auf dem Planeten Erde.
2. Menschsysteme sollten immer mit Umweltsystemen zusammen gesehen werden.
Maya Göpel
3. Zukunft kommt nicht einfach auf uns zu. Zukunft wird von uns gemacht.
Maya Göpel
Ich bin geneigt, bei Punkt drei Abstriche zu machen.
Tatsächlich definieren Wissenschaftler unser Zeitalter als das Zeitalter des Anthropozäns und betiteln damit eine Ära, in der der Mensch maßgeblich in das natürliche Geschehen der Biosphäre eingreift. Die Auswirkungen lassen sich besonders in der Klimaerwärmung durch z.B. die Verbrennung fossiler Brennstoffe sehen. In letzter Konsequenz warnen die Macher der Nachhaltigkeitsziele deswegen davor, die sogenannten planetarischen Grenzen massiv zu überschreiten. Das System unserer Biosphäre würde kippen und wir würden mit härteren, klimatischen Bedingungen konfrontiert werden, die nicht im Detail vorherzusagen sind. Hier halten wie einen Teil von Kontrolle über unsere Handlungen in der heutigen Welt in unseren Händen.
Doch die Zukunft bestimmen wir nicht – auch wenn wir potentiell entscheidende Faktoren für den Untergang des Lebens auf der Erde sein könnten. Es mag eben sein, dass wir gerne Planung, Struktur und Kontrolle in die Welt bringen und darin aufrecht erhalten wollen. Doch das Leben spielt anders und hat andere Rhythmen, an die wir uns erinnern können und die auch Frau Dr. Göpel herausarbeitet. Weiter gilt es, anzuerkennen, dass Menschen viel erfinden und viel entwickeln können. Möglicherweise braucht es einfach nur eine andere Herangehensweise in Verbindung mit Mutter Erde.
Maya Göpel ruft auf:
Lass’t uns so gut wie möglich verstehen, wie diese Ökosysteme funktionieren und unsere Art zu wirtschaften, zu produzieren, Technologien zu entwickeln, in die gut funktionierenden Rückkopplungsschleifen dieser Ökosysteme einbauen.
Maya Göpel
„Danke“, Frau Dr. Göpel. Es ist doch verwunderlich, dass so viele Diskussionen um Nachhaltigkeit darum gehen, wie wir die Natur besser in Einklang mit unserem Verhalten, mit unseren Wünschen und Bedürfnissen bringen können. Darin versteckt sich dann weiter nur unsere Vorstellung von Machbarkeit und Kontrolle. Wir wollen unsere Umgebung an unsere Vorstellungen anpassen.
Gerade in den Zeiten der Bedrohung durch das Corona-Virus fällt auf, dass die Natur förmlich aufatmet, wenn unsere Wirtschaft still steht.
Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass die Natur schon lange laut aufschreit, wenn wir im Wachstumswahn produzieren. Arten sterben und Naturreservate sind gefährdet. Wir sägen an unserem eigenen Stuhl. Warum verändern wir dann unseren Umgang mit der Welt nicht? Prof.Dr. Göpel benennt zwei Blockaden: Kurzfristigkeit und Naturvergessenheit.
Der Vortrag lohnt sich zu sehen:
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